Sonntag, 18. August 2013

Die erste Woche in Japan

Die erste Woche in Japan ist also vorbei, endlich kann ich ein bißchen Bilanz ziehen.
Wir wohnen in Tokyos Stadtteil (wenn man es so nennen kann) Ota-ku in einem kleinen, möblierten 1-Zimmer Appartment, bis wir eine eigene Wohnung gefunden haben.
Mehr als ein halbes Dutzend haben wir schon angesehen, mit ein paar Kandidaten, die uns wirklich gefallen. Die Mietpreise allerdings lassen einem die Ohren schlackern: Will man abseits vom Zentrum so um die 60 qm haben, ohne besonders viel Komfort und für 20-30 Jahre alten Wohnungen, dann ist man bereits mit 145 000 - 155 000 Yen pro Monat dabei (1100 - 1200 Euro).
Wir versuchen, nicht allzu weit vom Fluss Tama zu wohnen, der durch Tokyo fließt.
Dort ist es richtig schön, bis auf die Hochhäuser am Horizont hat man hier weitgehend Ruhe vom hektischen Großstadt-Gewusel. Herr Ko sagt, im Herbst (bei erträglichen Temperaturen) kann man hier richtig schön Picknick machen und an manchen Stellen auch grillen.
Am "Tamagawa", dem Fluss Tama

Hier gibt es anscheinend eine Vielzahl Vögel zu beobachten. Bei dieser Hitze habe ich allerdings bislang leider nur Bekanntschaft mit den einheimischen Stechmücken gemacht. 

Essen

Tja, eigentlich hatte ich gehofft, durch das gesündere Essen in Japan ein bißchen abzuspecken. Aber das kann ich mir wohl abschminken. Das Essen hier ist einfach so gut, dass ich den ganzen Tag nichts anderes machen könnte.
Herr Ko und ich gehen am liebsten in "Izakayas", das sind Lokale, in denen man neben Alkohol verschiedene kleine "Häppchen" bestellen kann.

Leeeckeeeeeeeer!

Ok, bei den japanischen Speisekarten verstehe ich nur Bahnhof, aber meine Favoriten kenne ich schon auswendig: Agedashi Tofu (frittierter Tofu mit leckerer Soße und Frühlingszwiebeln), alles mit Nasu (Auberginen), alles, worin irgendwo ansatzweise Natto vorkommt (fermentierte Sojabohnen) und neuerdings auch Gürkchen mit einem traumhaft guten Dressing.

Im Izakaya: Natto! Sehr lecker!

Panierter Fisch

Schweinefleisch mit Gemüse


Die Hitze

Die Hitze ist wirklich unbeschreiblich. In der vergangenen Woche gab es durchgehend so um die 34 Grad. Und das Ganze bei einer Luftfeuchtigkeit wie im Regenwald. Nach zehn Minuten im Freien läuft einem der Schweiß bereits in Strömen den Rücken runter. Der helle Wahnsinn. Sogar die Japanerinnen und Japaner scheinen darunter zu leiden. Viele stöhnen unter der Hitze und manche laufen mit Handtüchern um den Hals oder auf dem Kopf herum.
Sogar nachts sinkt die Temperatur eigentlich nicht unter 28 / 29 Grad. Zum Glück ist auch in Japan nur drei Monate Sommer und das Schlimmste haben wir vielleicht schon hinter uns. Laut Wetterbericht soll es Ende dieser Woche etwas angenehmer werden.

Nachtleben - auch nachts ist man noch glücklich über klimatisierte Lokale und Transportmittel